Der Entwurf für das Raiffeisen-Dienstleistungszentrum ist als viergeschossiger Baukörper konzipiert. Die beiden ersten Obergeschoße kragen über das EG aus und bilden so eine geschützte Zone für die Auslagenfronten des Erdgeschosses. Das 3. Obergeschoß wiederum weicht von den Hauptfronten deutlich zurück, und tritt so optisch in den Hintergrund. Der Entwurf nimmt die Straßenfluchten der Ringstraße und der Salzburger Straße auf und verlässt dadurch auch ein streng rechtwinkeliges Schema. Das bedeutet auch; dass der Baukörper näher an die Ringstraße heranrückt als das beim ehemaligen Danna-Haus der Fall war.
Die Formensprache der Architektur ist der Aufgabe und dem Inhalt des Gebäudes angepasst, solide und wertig, mit einem regelmäßigen Kanon von geschlossenen und offenen Wandteilen. Das Gebäude zeigt Geschoßstaffelungen, Vor und Rücksprünge und durch das Aufnehmen von Fluchten der benachbarten Bebauung ein in die Umgebung eingepasstes Erscheinungsbild. Der wichtige Kreuzungspunkt erhält durch das neue Gebäude einen ruhigen Anker der als Orientierungspunkt im Stadtgefüge klar erkennbar ist.
Der Bauplatz des RDB liegt an einem städtischen Schnittpunkt von großer verkehrsmäßiger Bedeutung und mit einer vielschichtigen Baugeschichte.
Es treffen die mittelalterlichen und barocken Strukturen der Salzburger Vorstadt auf die Bauten des Historismus bis zu Gebäuden Nachkriegszeit in der Salzburger Straße. Die Nachkriegsbauten zeigen Attribute des Rationalismus und finden an der Kreuzung Salzburger Straße Konrad Meindl Straße in einem 10 geschossigen Wohnhochhaus zwar nicht gestalterisch aber doch in der Baukörperpräsenz ihren Höhepunkt. Durchsetzt mit Gebäudetypen der 70er bis in die 90er Jahre zeigt sich die Ringstraße im Verlauf Richtung Osten, und schließlich wird der Stadtraum in diesem Bereich an der Westseite dominiert vom Krankenhauskomplex, der durch die neue Hochgarage noch näher an den Kreuzungspunkt Ringstraße Salzburger Straße heranrückt, und dessen Gebäude bis Höhen fast an die 30 m anwachsen.
Die Umgebung des Bauplatzes ist also eine sehr heterogene bauliche Szene. Wie soll man auf dieses Umfeld baulich reagieren?
Umfangreiche Höhenstaffelungen, Vor und Rücksprünge, das Aufnehmen von Baufluchten und Straßenfluchten, das Vermeiden es Diktates von rechten Winkeln, all das sind Parameter die man dem umgebenden Stadtraum zuschreiben muss. Der Fokus liegt nicht schwerpunktmäßig auf der historischen Stadt, diese ist nur ein kleiner Baustein in diesem heterogenen städtischen Umfeld.
Das neue Dienstleistungszentrum RDB soll nach unserer Ansicht in erster Linie eine eigenständige selbstbewusste Haltung auf der Höhe der Zeit zeigen, die dennoch in ihren Ausformungen die oben analysierten Attribute der Umgebung nicht negiert.